"Blickpunkt
Dienstleistung"
Heft 12/12 - Inhalt |
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Jahresrückblick
- Aussichten
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Hat
das Jahr 2012 Ihre Erwartungen erfüllt? Was wird das Jahr
2013 für die Branche bringen?
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Die
Stellungnahmen von:
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Volker
Enkerts, BAP-Präsident
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Ariane
Durian, iGZ-Bundesvorsitzende
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Thomas
Hetz, BAP-Hauptgeschäftsführer
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RA
Werner Stolz, iGZ-Hauptgeschäftsführer
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Thomas
Schonscheck und Heinz Ostermann, zwischenzeitlich aufgelösten
Bundesverband Personalvermittlung e.V. (BPV)
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Stefan
Polak
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Hartmut
Lüerßen
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Ingrid
Hofmann
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Dr.
Alexander Bissels
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Vera
Calasan
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Mark
Brenner
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Eckard
Gatzke
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Arnd
Schumacher
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Marcus
Schulz
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Dr.
Dieter Traub
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Marc
Linkert
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Horst
Thurau
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Tina
Voß
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Dr.
jur. Adrian Hurst
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Christoph
Döhlemann
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Helmut
Meyer
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Melanie
Junglas
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Denny
Hölscher
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Sempart
startet hochkarätige Podiumsdiskussion Personalmarketing im
Social Web - Eine beeindruckende Premiere
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Fachkräftebedarf
bis 2030: Auch im mittleren Qualifikationsbereich kann es
eng werden
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Adecco
Stellenindex Branchenbarometer 85.630 untersuchte Angebote
im dritten Quartal 2012
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Wichtiges
Urteil des LSG Berlin zur Zeitarbeit: Drohen der
Rentenversicherung Millionenausfälle?
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Wann,
was, wo gebaut wird
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BAP-Hauptgeschäftsführer
Thomas Hetz
2012: Das Jahr der Weiterentwicklung
Beim Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP)
wurden nach der Fusion von BZA und AMP die Strukturen ausgebaut
und weiterentwickelt. So haben sich mehrere Arbeitskreise und
Ausschüsse zusammengefunden, die verschiedene Fachthemen
bearbeiten. Der Ausschuss „Zukunftsvertrag Zeitarbeit“
unterstützt die Arbeit des Verbandes vor allem mit Blick auf
generelle Fragen der Branche. Die Perspektive kleinerer und
mittlerer Unternehmen wird im „Mittelstandsausschuss“
gebündelt und so in die Gesamtverbandsarbeit einbezogen.
Der BAP ist nun in ganz Deutschland – in neun Regionen
unterteilt – aktiv. Gewählte Regionalsprecher fungieren als
Ansprechpartner, organisieren Veranstaltungen und übernehmen den
ständigen Informationsaustausch innerhalb der BAP-Regionen.
Dadurch konnten wir unsere Mitglieder in diesem Jahr
beispielsweise ausführlich auf die Einführung der
Branchenzuschläge vorbereiten.
Schwerpunkt Bildung
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Verbandsarbeit ist der Bereich
Aus- und Weiterbildung. Im Frühjahr wurde die Bundesakademie für
Personaldienstleistungen – kurz BAP Akademie – gegründet. Sie
bietet Seminare, Schulungen und Workshops für Mitarbeiter von
Personaldienstleistern an und bereitet sie optimal auf das
anspruchsvolle Tagesgeschäft vor. Im Fokus steht dabei besonders
der praktische Nutzen. Die Seminare werden in enger Zusammenarbeit
mit dem BAP umgesetzt und sind auch für Unternehmen zugänglich,
die nicht Mitglied in unserem Verband sind. Mit unserer neuen
Publikation „Qualifizierung von Zeitarbeitnehmern“ beleuchten
wir außerdem die Vielfalt der von Zeitarbeitsunternehmen
angebotenen Weiterbildungsmaßnahmen – Maßnahmen, von denen in
erster Linie die Zeitarbeitnehmer selbst profitieren. Das Best
Practice-Buch können Sie über die BAP Akademie unter info@bap-akademie.com
bestellen (für BAP-Mitglieder kostet es 5,35 Euro, ansonsten
10,70 Euro).
Die neuen Seiten des Verbandes
Ebenfalls im Fokus des BAP stand dieses Jahr die Erweiterung
unserer inhaltlichen Strukturen und unseres Netzwerks. So wird der
Bundesverband Personalvermittlung (BPV) ab dem kommenden Jahr in
den BAP integriert und stärkt damit unser Profil im Bereich
Personalvermittlung. Wir sind Mitglied in der Bundesvereinigung
der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), im Bundesverband
Dienstleistungswirtschaft (BDWI), auf europäischer Ebene in der
Eurociett und im Weltverband Ciett – um in all diesen Gremien
und auf den unterschiedlichen Ebenen die Interessen der Zeitarbeit
zu vertreten. In diesem Jahr sind wir außerdem dem Bundesverband
Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) und der
Vereinigung der hessischen Unternehmensverbände (VhU)
beigetreten. Sichtbares Zeichen dieser neuen Kooperationen waren
unsere Präsenzen auf mehreren Messen und Kongressen.
Beispielsweise haben wir auf dem 7. Kongress für Großhandel und
Kooperationen die Keynote-Rede von Prof. Michael Hüther sowie
maßgeblich das Branchenforum Personaldienstleistungen
organisiert.
Darüber hinaus haben wir auch in diesem Jahr unsere Imagekampagne
„Die Zeitarbeit: Einstieg. Aufstieg. Wachstum.“ fortgeführt.
Wie bisher stehen die Leistungen unserer Branche für die
Wirtschaft und authentische Geschichten von Zeitarbeitnehmern im
Fokus. Ein Höhepunkt der Kampagne war sicherlich die
Veranstaltungsreihe „Wir haben keine Glaskugel. Wir haben Horx.“
mit dem bekannten Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx in
Nürnberg, Dresden und Köln. In 2013 folgen Hamburg, Stuttgart
und Frankfurt am Main. Interessierte finden auf unserer komplett
neu gestalteten Internet-seite www.personaldienstleister.de
außerdem umfangreiche Informationen zur Zeitarbeit und zum
Verband. Im internen Bereich stehen für unsere Mitglieder
zahlreiche Informationsmaterialen und Tools zur täglichen Arbeit
zur Verfügung. Diese werden von uns kontinuierlich ausgebaut und
angepasst.
Thomas Hetz
BAP-Hauptgeschäftsführer
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iGZ-Hauptgeschäftsführer
RA Werner Stolz
Hat das Jahr 2012 Ihre Erwartungen erfüllt?
Sogar mehr als das.
In der Zeitarbeitsbranche konnte endlich Anfang des Jahres eine
verbindliche Lohnuntergrenze eingeführt werden – Dumpingtarife
haben also keine Chance mehr.
Fast 900 iGZ-Mitglieder haben auf der iGZ-Versammlung in Köln mit
überwältigender Mehrheit für die ersten Branchenzuschlagstarife
gestimmt – also für mehr Gerechtigkeit und öffentliche
Akzeptanz votiert.
Wir haben gemeinsam mit dem BAP die Verhandlungsgemeinschaft
Zeitarbeit gegründet, also ein Zeichen für mehr Einigkeit der
beiden großen Verbände gesetzt.
Wir haben in diesem Jahr fast 600 neue Mitgliedsunternehmen für
eine Mitarbeit im iGZ gewinnen können und haben die Position als
mitgliederstärkster Zeitarbeitgeberverband weiter
ausgebaut.
Wir haben einen Ethik-Kodex verpflichtend für alle iGZ-Mitglieder
verabschiedet und eine unabhängige Beschwerdestelle zur
Einhaltung der Grundsätze „guter Zeitarbeit“ eingerichtet, um
„Schwarzen Schafe“ keine Chance zu lassen.
Wir haben verbandsintern mit Sonderseminaren dafür gesorgt, dass
sich über 3.000 Teilnehmer über die neuen
Branchenzuschlagstarife schlau machen konnten.
Mit dem Abschluss dieser Tarifverträge haben wir unsere
Tarifautonomie gewahrt und eine restriktive Regelung durch den
Gesetzgeber verhindert. Wir haben ein administrierbares Modell
geschaffen, mit dem die Zeitarbeitsfirmen arbeiten können, auch
wenn der bürokratische Aufwand höher wird.
Ergo: der iGZ hat auch im Jahr 2012 viele Zeichen guter Zeitarbeit
gesetzt.
Was wird das Jahr 2013 für die Branche bringen?
Gerade im Jahr der nächsten Bundestagswahlen müssen wir zeigen,
dass Lorbeeren kein Ruhekissen sind. Es gilt, die neuen Tarife
korrekt um- und am Markt durchzusetzen. Und keine
Ausweichstrategien etwa über Schein-Werkverträge zu dulden.
Weitere Branchenzuschläge wie etwa im Ver.di-Bereich werden noch
tariflich hinzukommen. Und im Herbst 2013 stehen bekanntlich neue
Verhandlungen zum Mindestlohn und den „Grundtarifen“ mit der
Tarifgemeinschaft Zeitarbeit beim DGB zur Verhandlung an.
Ein Ziel für das neue Jahr wird etwa die Wiedereinführung des
Kurzarbeitergeldes für die Zeitarbeit sein. Unsere Branche ist
naturgemäß diejenige, die am schnellsten und am härtesten von
einer möglichen Wirtschaftskrise getroffen wird. Daher fordern
wir, das Kurzarbeitergeld frühzeitig wieder zu implementieren,
wie es auch die Wirtschaftsverbände, die IG Metall und der Chef
der Bundesagentur für Arbeit Weise inzwischen unisono von der
Bundesregierung fordern.
Wir wollen jedoch auch selbst als Branche weiter daran arbeiten,
unsere Mitarbeiter umfangreich zu qualifizieren. Als Verband
machen wir uns deshalb für das Thema Weiterbildung stark, auch um
dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.
Ergo: auch 2013 wird die Wirtschaft gute Zeitarbeit nachfragen und
der iGZ wie bisher das Branchengeschehen proaktiv fördern.
RA Werner Stolz
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