Heft 02/2010

Heft Februar 2010

"Blickpunkt Dienstleistung" Heft 02/10 - Inhalt

  • Das Bundesverfassungsgerichtsurteil

  • Klaus Spazier: Bewegung an allen Tariffronten

  • Piening erhält Auszeichnung

  • Das Personalentscheider-Netzwerk – Vertrieb mit Niveau

  • Staatssekretärin Kerstin Liebich antwortet auf den Offenen Brief an Arbeitsministerin Carola Bluhm

  • Arnd Schumacher kommentiert die Antwort auf den Offenen Brief

  • Adecco Stellenindex Deutschland: Branchenbarometer – Gesamt-Stellenmarktvergleich 2009 vs. 2008

  • BERA unterstützt MINT-Programm des Landes Baden-Württemberg

  • Neuer Vertriebsleiter bei Hanseteam

  • "Zeitarbeit baut Brücken in den Arbeitsmarkt und bringt Flexibilität für Unternehmen."

  • RAL Gütezeichen für Personaldienstleistungen

  • Blick auf börsennotierte Zeitarbeitunternehmen: Eine starke Branche im Focus ihrer Aktien

  • Dem Geschäft neue Impulse geben

  • iGZ-Landeskongress Nord Votum für tarifliche Mindeststandards in der Zeitarbeit

  • Messebeirat der A+A steht unter neuer Führung

  • Select GmbH von VBG als vorbildliches Zeitarbeitsunternehmen ausgezeichnet

  • Plötzliche Empörung und schwarze Schafe

  • CeBIT 2010 – entdecken Sie die Trends der Zukunft!

  • Veranstaltungen

  • Arbeitskräfteüberlassung in Österreich

  • BAG: Unzureichende Deutschkenntnisse als Kündigungsgrund

  • Wann, was, wo gebaut wird

Leseprobe

Bewegung an allen Tariffronten 

Für viele ist die Aussicht auf vier neue Tarifverträge für die Zeitarbeitsbranche in den nächsten Wochen etwas verwirrend. Verhandlungen sind bereits abgeschlossen, finden derzeit statt oder starten demnächst. Wir wollen eine Übersicht liefern, müssen aber betonen, dass die Drucklegung des Artikels der 10.02.10 ist und sich, bis Sie diesen Artikel lesen, schon wieder Neues ereignet haben kann. Bei dieser Gelegenheit verweisen wir gerne auf die Internetseiten: www.bd-aktuell.de oder auf www.inprogress.de auf denen Sie stets aktuelle News oder auch alle aktuellen Tarifverträge downloaden können.

AMP/CGB bestimmen die Tarifrichtung

"Totgesagte leben länger", ein Sprichwort, wie gemacht für die Tarifverträge zwischen AMP und CGB. Das Urteil des LAG Berlin zur Tariffähigkeit der Tarifpartner des AMP zwingt die Gewerkschaftsseite für die weitere Verbindung mit der Zeitarbeit eine gründliche, rechtssichere Neuausrichtung vorzunehmen. Dies bringt mit sich, dass ein total neues Tarifwerk installiert werden muss.

Die Wandlung der "Gefälligkeitstarife"

Wie man hört, wird der CGB die Stimmung nach dem Urteil des LAG Berlin und nach Schlecker nutzen, um mit einem unerwarteten Kraftakt ein neues Tarifwerk mit dem AMP zusammen zu erstellen, das eine neue Ära in der Bewertung von Zeitarbeit einleiten wird.

Die Gültigkeit des Tarifwerkes ist ab dem 01.07.2010 zu erwarten. Für die Entgeltgruppe I ist ein Einstiegslohn von 7,70 € (West) und 6,60 € (Ost) vorgesehen. Die Tarifreduzierung in den ersten vier Monaten soll ersatzlos gestrichen werden. Der überarbeitete Inhalt des Tarifwerkes wird die neueste Auslegung des Arbeitsrechts berücksichtigen und auch eine sogenannte "Schleckerklausel" enthalten. Bei den vorgenannten Fakten handelt es sich erst einmal um die Wünsche der CGB Verhandlungskommission. Auf welche Ergebnisse man sich letztlich einigen wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen. Es ist durchaus vorstellbar, dass der "Schwarze Peter" weiter gereicht wird und der AMP zusammen mit der CGZP weiterhin einen gesicherten Weg in die Zukunft der Branche Zeitarbeit beschreiten werden. Für einen kommenden Mindestlohn wird ebenfalls eine Führungsrolle ins Auge gefasst.

BZA/DGB Tarife - alles auf null?

Voller Stolz meldete kürzlich der BZA den Abschluss der Tarifverhandlungen mit dem DGB als "guter Tag für die Zeitarbeit". Nachdem es dem BZA gelungen ist, die DGB-Tarifgemeinschaft über Monate und Jahre immer wieder hinzuhalten, kam es nun quasi "über Nacht", wie man hört, unter ominösen Begleiterscheinungen, zu einer Einigung, die sich auf den ersten Blick für die Branche Zeitarbeit ausgesprochen positiv darstellt.

Bei einer Laufzeit bis 30.04.2012 wurde eine zweimalige Erhöhung der Löhne um jeweils 2,5 Prozent vereinbart. Eingeschlossen wird eine Einmalzahlung über 80,- € zum 01.05.2010. Klare und für die Branche annehmbare Fakten, sollte man meinen, wäre da nicht das "klein Gedruckte". In Verbindung mit der nach wie vor geplanten Mindestlohneinführung wurden etliche Optionen festgeschrieben, die mit Sicherheit nicht sonderlich positiv sind. Dazu gehören ein Sonderkündigungsrecht der DGB-Tarifgemeinschaft, Wegfall des § 8.6 des Manteltarifvertrages, die Diskussion über Branchenzuschläge und einiges mehr.

Eine Erklärungsfrist ist bis zum 10.02. festgesetzt und wie man hört, ist kaum eine der in der Tarifgemeinschaft organisierten Gewerkschaften mit dem Ergebnis zufrieden. Verhandlungsführer Dombre hat von allen Seiten Kritik, wie bisher nie, einzustecken und Nachverhandlungen werden massiv gefordert. Auf der IG Metall Internetseite ZOOM springt dem Besucher die schlechte Stimmung direkt in die Augen. Eigentlich alles überflüssig, denn im klein Gedruckten hat man ebenfalls vereinbart, dass, sollten die Christlichen Gewerkschaften höhere Tarife vereinbaren, neu verhandelt wird. Was lernen wir daraus? Da beim AMP zur Zeit fleißig gebastelt wird, bekommt der BZA wahrscheinlich vorerst keinen neuen Tarifvertrag, keine Rechtssicherheit für die Anwender des alten Tarifvertrages, alles ist unklar, alles ist offen, also folglich erst einmal wieder alles auf null.

iGZ - nur noch Mitläufer?

Es ist schon seltsam, obwohl der iGZ unbestritten der Verband mit den zahlenmäßig meisten Mitgliedsfirmen ist, wird er von seinem "Sozialpartner" DGB wie der kleine Bruder des BZA behandelt. Obwohl man seit Monaten bemüht war, den Vorgaben des AÜG Rechnung zu tragen und Rechtssicherheit für die Anwender des iGZ/DGB Tarifwerks herbeizuführen, lehnte der DGB-Verhandlungsführer bisher Gespräche rigoros ab, bevor nicht mit dem BZA abgeschlossen sein würde.

Nun, da der BZA zumindest vorübergehend Ergebnisse vorzuweisen hat, kündigte man vonseiten des iGZ eilig den baldigen Eintritt in Tarifverhandlungen an.

Ob daraus allerdings in absehbarer Zeit etwas wird, wird letztendlich von der Reaktion der DGB Tarifkommission und der Verhandlungsführung auf die Zahlen aus dem AMP Lager abhängen. Durch die unendliche Verzögerungs- und Verweigerungstaktik von iGZ und BZA haben sich beide Verbände in eine Position gebracht, aus der heraus sie aktuell nur sehr eingeschränkt reagieren können. Profitiert von der Situation hat einzig der AMP, der z.Z. bestimmt, was tariflich künftig läuft in der Branche der Personaldienstleister.

Mercedarius - Etappensieger

Mit einer Laufzeit, bis zum 31.12.2010 wurden neue Entgelttarife für Ost und West unter Dach und Fach gebracht. Mit Einstiegslöhnen von 7,45 € (West) und 6,90 € (Ost) in Lohngruppe I wird man nach Abschluss der Lohnrunde 2010 voraussichtlich der Verband mit den niedrigsten Löhnen in der Zeitarbeit sein. Vom Wunsch nach sozial anspruchsvolleren Tarifverträgen als bei den konkurrierenden Verbänden ist somit nichts mehr übrig geblieben. Die Zeiten ändern sich, nur manche ändern sich allerdings mit den Zeiten.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Autor dieses Artikels

Klaus Spazier inprogress - Service für Zeitarbeit
Telefon: 04941-982400 Mail: spazier@inprogress.de Im Internet: www.inprogress.de



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